Charlotte Bonn  |  05.06.2024

Ekon gebündelte Energiewendekompetenz aus Norderstedt: Interview mit Thomas Naß

"Global denken, lokal handeln." Nicht nur wir als VReG haben diesen Grundgedanken von unseren Gründungsvätern Herrn Schulze-Delitzsch und Herrn Raiffeisen übernommen.
Die EKON (Energie-Kooperation Norderstedt) hat sich dies auch auf die Fahne geschrieben. Sie sind als regionaler Anbieter von regenerativen Energiekonzepten (Photovoltaik, Wärmepumpen und E-Mobilität) Ansprechpartner.
Wie wir als VReG mit EKON im Zusammenhang stehen und viele weitere Fragen beantwortet Thomas Naß, Bereichsvorstand Immobilien und Beteiligungen, im nachfolgenden Interview.
Hi Thomas, wer bist du und was machst du?

Ich heiße Thomas Naß, bin schon ein paar Jahre bei der VReG tätig und im Rahmen der erweiterten Geschäftsführung unserer Bank ein Mitglied des sog. Strategieboards. In Rahmen dessen bin ich für alle selbstgenutzten und vermieteten Immobilien der Bank zuständig sowie für alle Beteiligungen der Bank.

EKON unterstützt Menschen beim Aufstellen und Umsetzen von Engergiekonzepten, warum ist das so wichtig?

Die EKON möchte den Menschen einen Pfad durch den Dschungel bzgl. der Energiekonzepte aufzeigen. Der Schlüssel liegt darin, es den Kunden so einfach wie möglich zu machen – indem sie nur einen Ansprechpartner für die verschiedenen Sektoren Wärme, Strom und E-Mobilität haben. Im Grunde steckt darin der Ur-Genossenschaftsgedanke, der uns antreibt: Hilfe zur Selbsthilfe.

EKON erstellt maßgeschneiderte Energiekonzepte, für wen eigentlich genau und was kostet das für den Kunden?

Dahinter steht die Idee, der Energiewende zunächst einmal in der Region Norderstedt Rückenwind zu geben. Wir beraten grundsätzlich jeden, der Fragen zu den Themen Wärme, Strom und E-Mobilität hat. Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, daher ist eine pauschale Antwort hierauf nicht möglich.

Wo liegt der Tätigkeitsschwerpunkt von EKON?

Wörtlich genommen, ist EKON die Kurzform für „Energie-Kooperation Norderstedt“. Die EKON bietet einen Rundum-Service und eine Projektbegleitung zu den Themen Wärme, Strom und E-Mobilität aus einer regionalen Hand. Die EKON entwickelt ganzheitliche Energiekonzepte, die genau zu den individuellen Gegebenheiten des Kunden passen. Dazu gehören grundsätzlich die Reduzierung von Energiekosten, größere Transparenz über Verbrauchsdaten und mehr Unabhängigkeit vom Energiemarkt. Einhergehend damit ist Wertsteigerung der Immobilie.

Wie seid ihr auf die Gründung von EKON gekommen?

Die Kontakte zwischen den Vertretern der drei Gründungsgesellschaften bestehen schon sehr lange Zeit, da wir alle in der Region für die Region tätig sind. Im Rahmen einiger Gespräche haben wir festgestellt, dass sich die Themen eines Elektrofachbetriebs, eines Heizung-Sanitär und Dachdecker-Fachbetriebs mit den Finanzierungswünschen einer Genossenschaftsbank rund um Fragen zur Energiewende an vielen Stellen überschneiden.

Wir als VReG haben uns dazu entschieden, uns zu 1/3 an der EKON zu beteiligen. Warum passt das Trio so gut zusammen und wer sind die anderen beiden Unternehmen, die die EKON ausmachen?

Die Energiewende wird vor Ort gemacht – mit lokalen Partnern, die ihr Handwerk verstehen. Dafür stehen Elektro-Alster-Nord / EAN, die Jens Gottschalk GmbH und die Norderstedter Bank als Niederlassung der VReG. Sämtliche Unternehmen im EKON-Netzwerk blicken auf langjährige Erfahrungen in ihren Kompetenzfeldern zurück. Dieses Know-how, verbunden mit jeder Menge Motivation und Engagement für unsere Region, nutzen wir, um privaten wie auch gewerblichen Kunden ganzheitliche Energiekonzepte anbieten zu können.

Welche Entwicklungen siehst du für die kommenden Jahre im Energiemarkt? Wie soll sich die EKON mittelfristig entwickeln?

Unser Ziel bei EKON: Wir wollen dazu beitragen, dass in der Region Norderstedt so viele Gebäude wie möglich mit regenerativen Energien versorgt werden. Hinter all diesen Gebäuden stehen Menschen mit Fragen zu ihrer individuellen Energieversorgung. Diese möchten wir unterstützen: Gemeinsam finden wir Antworten und schaffen so wichtige Bausteine zur Energiewende – im Bereich Wärme, Strom und E-Mobilität.

Und langfristig? Welche großen Ziele verfolgt EKON und was können wir von der VReG in Bezug auf den Energiesektor noch erwarten?

Die Energiewende lebt auch von kleinen Beiträgen – diese kann und sollte jeder leisten. Die größte Herausforderung besteht darin, den enormen Energiebedarf, der für Wärme und Verkehr benötigt wird, CO2-neutral herzustellen. Das gelingt nur, wenn wir den Ausbau erneuerbarer Energien massiv steigern und zudem die bestehenden Systeme für Wärme und Verkehr in der CO2-Bilanz optimieren. Daran werden wir von nachfolgenden Generationen gemessen werden. Die VReG wird sich im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierlich und konsequent in Richtung einer optimierten CO2-Bilanz entwickeln.

Welche Herausforderungen liegen derzeit in der Branche? Wie steuert EKON diese an?

Die größten Herausforderungen sehen wir in der Verlässlichkeit bzgl. politischer Entscheidungen um Planungssicherheit für alle Seiten zu erlangen. Aus unserer Sicht wird ein Ausbau der finanziellen Fördermaßnahmen unerlässlich sein, um eine entsprechende Wirksamkeit für die CO2-Bilanz zu erreichen.

Wie sieht es kurz- und langfristig mit der Einbringung künstlicher Intelligenz aus?

Nicht nur in der Bank nutzen wir "Roberta" - unser Synonym für alle "Robotik-Prozesse - sondern auch die EKON und EKON-Gesellschafter bauen in großen Schritten ihre KI-Prozesse aus, allein schon getrieben durch den Fachkräftemangel, der sich durch alle Branchen hindurch zieht. Beispielsweise wird die KI als "Gehirn" des Energiemanagement-Systems der Energiezentrale genutzt. Dabei werden Erzeuger (z.B. eine Photovoltaik-Anlage) und Verbraucher wie beispielsweise eine Wärmepumpe, eine Wallbox zum Laden eines Elektroautos oder auch Haushaltsgeräte durch die intelligente Technik so gesteuert, dass die selbsterzeugte Energie möglichst effizient eingesetzt und verbraucht wird.

 

Vielen Dank für das Interview und dass du dir die Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten, Thomas. Wenn ihr nun neugierig geworden seid und mehr über Ekon erfahren möchtet, könnt ihr hier klicken.